Die Urlaubssaison bricht an und viele Urlauber planen bereits ihre Reise. Beliebte Reiseziele sind vor allem die europäischen Nachbarn. Hoch im Kurs stehen Spanien, Italien und Griechenland, aber auch die skandinavischen Länder ziehen immer mehr Abenteuerlustige an. Ein Vorteil all dieser Orte: Sie sind mit dem eigenen Auto erreichbar. Das schenkt Reisenden vor Ort mehr Mobilität. Vor dem nächsten Roadtrip über die Landesgrenzen hinaus, sollten Fahrer sich jedoch über geltende Verkehrsregeln informieren, denn die sind nicht immer so wie in Deutschland.
Im Allgemeinen sind die verschiedenen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu beachten. Während in Deutschland auf Landstraßen 100 km/h und auf einigen Autobahnen gar keine Begrenzung gelten, sind in vielen anderen Ländern außerorts 80 km/h und auf Autobahnen höchsten 130 km/h erlaubt. Zudem ist es ratsam vorab Informationen zu City-Maut und Umweltzonen herauszusuchen.
Straßenkonform im Süden
In Italien muss auf Autobahnen und außerorts tagsüber ganzjährig mit Abblendlicht oder alternativ Tagfahrleuchten gefahren werden. Führt der Weg durch einen Kreisverkehr, heißt es umdenken: Anders als auf heimischen Straßen gilt im Kreisverkehr „rechts vor links“, sofern die Vorfahrt nicht durch entsprechende Verkehrszeichen geregelt ist. Eine weitere Besonderheit sind die „Zona a traffico limitato“ (ZTL). Dabei handelt es sich um Teile der Innenstadt, in denen das Autofahren komplett oder zu bestimmten Zeiten untersagt ist. Oftmals setzen die Städte diese zum Schutz historischer Ortsteile ein.
In Griechenland setzen farbliche Markierungen am Bordstein nicht nur Akzente im tristen Stadtgrau, sie weisen vor allem darauf hin, wo in der Innenstadt geparkt werden darf. Eine gelbe Markierung steht für Parkverbote, blau kennzeichnet gebührenpflichtige Parkplätze und in weißen Bereichen, darf ohne Kosten geparkt werden. Ähnliche Systeme gibt es unter anderem in Italien, Spanien und Portugal. Zusätzlich gibt es Halteverbotsschilder: Kreisförmig mit roter Umrandung und blauem Hintergrund. Darauf entweder ein oder zwei weiße senkrechte Balken. Der einzelne Strich zeigt an, dass hier in ungeraden Monaten nicht geparkt werden darf, gesellt sich ein zweiter dazu, gilt das Parkverbot nur in geraden Monaten. Generell ist das Parken an Vorfahrtsstraßen verboten.
In allen griechischen Fahrzeugen muss ein Feuerlöscher mitgeführt werden, wer ein Mietwagen leiht sollte hier ein Auge draufhaben. Im eigenen Fahrzeug gilt diese Pflicht nicht, solange dieser außerhalb von Griechenland gemeldet ist, um langwierige Kontrollen zu vermeiden sei dennoch dazu geraten einen Feuerlöscher an Bord zu haben.
Eine ähnliche Regelung gibt es in Spanien, hier müssen Autofahrer zwei Warndreiecke dabeihaben. Also vor der Abfahrt mit dem gemieteten Automobil ist ein Blick in den Kofferraum besonders wichtig. Kommt es dann wirklich zu einer Panne, sodass der Wagen nicht mehr von alleine weiterkommt, muss der Abschleppdienst gerufen werden, denn der Abtransport von Fahrzeugen mit dem privaten Wagen ist verboten.
Sicher durch Skandinavien
Nicht nur unsere südlichen Nachbarn regeln den Straßenverkehr an mancher Stelle anders als Deutschland. In nördlicheren Gefilden gelten ebenfalls andere Regeln: In Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark müssen im ganzen Jahr tagsüber die Scheinwerfer leuchten, ob Abblend- oder Tagfahrlicht ist dabei egal. Das gilt übrigens auch während der Mitternachtssonne, also in dem Zeitraum von Ende April bis Ende August, in dem die Sonne bis zu 24 Stunden zu sehen ist. Ein weiteres skandinavisches Phänomen ist der starke Wildwechsel. Zwischen Mai und Juni sowie Oktober und November überqueren gerade in der Dämmerung Wildtiere wie Elche oder Rentiere die Straßen, um von einem Waldabschnitt in den anderen zu gelangen.
In Schweden kommt zusätzlich noch dazu, dass jegliche Kollision mit großen Tieren unverzüglich der Polizei gemeldet werden müssen, auch wenn das Tier nicht verletzt oder getötet wurde. Die Unfallstelle ist zu kennzeichnen. Bei Zusammenstößen mit kleineren Tieren wie Dachse, Hasen oder Füchsen braucht es kein hinzuziehen der Polizei. Außerdem gibt es besonders markierte Fahrstreifen auf der rechten Seite einiger Land- und Schnellstraßen. Dieser dient dem bedarfsweisen Ausweichen vor schnelleren Fahrzeugen.
Auch in Dänemark finden Autofahrer in Deutschland unbekannte Fahrbahnmarkierungen: An Straßeneinmündungen bedeuten weiße Dreiecke („Haifischzähne“) auf der Fahrbahn Vorfahrt gewähren. Zudem gilt das altbekannte Reißverschlussprinzip auch auf dänischen Autobahnen, überall dort wo das entsprechende Schild aufgestellt ist. Darauf zu sehen sind zwei Pfeile, die zu einem werden. Norwegen hat ebenfalls etwas andere Bestimmungen für die Autobahnen. Hier darf überall außerorts höchstens 80 km/h gefahren werden, innerorts gilt wie bei uns 50 km/h. Die engen, kurvenreichen und steilen Strecken auf Bergstraßen oder entlang der Fjordküste verlangen vor allem bei der Mitnahme eines Anhängers gutes fahrtechnisches Können.