Der Verbandkasten

Er ist ein vermeintlich nebensächlicher, aber zwingend mitzuführender Bestandteil eines Autos. Sollte tatsächlich mal ein Notfall auftreten, finden Ersthelfer hier beispielsweise Verbandszeug sowie Rettungsdecken und können somit Verletzten bis zum Eintreffen von Rettungswagen und Notarzt helfen.

Gesetzliche Vorgaben
Jeder Pkw muss seit dem 01. Januar 1972 in Deutschland einen Verbandkasten nach DIN 13164 mit sich führen, um eine schnelle Erstversorgung durch Laien zu ermöglichen. Auch wer mit einem Quad unterwegs ist, ist dazu verpflichtet. In Bussen mit mehr als 22 Plätzen für Fahrgäste müssen laut Straßenverkehrszulassung sogar zwei Verbandkästen vorhanden sein. Keinen Verbandkasten dabei haben müssen dagegen Krafträder, Krankenfahrstühle sowie Zug- und Arbeitsmaschinen in Land- oder forstwirtschaftlichen Betrieben. Nicht unbedingt lebenswichtig, aber doch rechtsverbindlich ist das Mindesthaltbarkeitsdatum des Erste-Hilfe-Materials im Verbandkasten. Denn der Inhalt muss immer der aktuellen DIN-Norm entsprechen und wird bei der Hauptuntersuchung auch überprüft. Spätestens nach fünf Jahren muss der Verbandkasten komplett ausgetauscht werden. Sind einzelne oder alle Materialien im Verbandkasten des Autos abgelaufen, so drohen im Fall einer Fahrzeugkontrolle Bußgelder. Auch wenn sich überhaupt kein Verbandkasten im Pkw befindet, droht ein Verwarnungsgeld von bis zu 10 Euro. Allerdings wissen viele gar nicht, ob ihr Verbandkasten überhaupt vollständig ist und was im Zweifel fehlt.

Seit dem 01. Februar dieses Jahres gilt die abgeänderte Norm 13164-2022, nach der zwei eingeschweißte medizinische Masken im Verbandkasten mitgeführt werden müssen. Es gilt eine Übergangsfrist bis zum 31. Januar 2023 – bis dann muss der Kasten entweder komplett ausgetauscht oder die Masken ergänzt werden.